Wenn ich vor unserem Herz-Jesu-Bild in der Jesuitenkirche sitze und betrachte, wie Jesus sein Herz hält, dann denke ich oft: Das ist auch mein Herz. Und der Satz aus einem Gebet fällt mir ein: „Mein Herz in deinen Händen ruht." Und ich denke, dass mein Leben in guten Händen ist: in den Händen Gottes. Gottes Hand ist wie ein Fundament, auf dem ich stehe, mich bewege, lebe. In diese Hand wurde ich hineingeboren, auf ihr bin ich aufgewachsen. In dieser Hand habe ich himmlische Sternstunden erlebt und tiefste Trauer. Von dieser Hand getragen, glaube und zweifle ich. Mein Leben und auch mein Sterben sind von dieser unendlich sanften Hand umfangen. Nichts kann mich ihr entreißen. Nichts kann mich von Gott trennen. Ich kann nicht verlorengehen.
Und doch merke ich, wie leicht mir dies aus dem Sinn kommt. Es ist wie beim Propheten Hosea (11,2): Gott ruft Israel, doch Israel läuft davon. Das ist eine Erfahrung. Mein Herz läuft davon. Ich muss es immer wieder zurückholen. So lautet eine bekannte Empfehlung, die ich beherzige:
Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bring es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.
Und selbst, wenn du in deinem Leben nichts getan hast,
außer dein Herz zurückzubringen
und wieder in die Gegenwart unseres Gottes zu versetzen,
obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgebracht hattest,
dann hast du dein Leben wohl erfüllt.
Bruno Niederbacher SJ, Jesuitenkolleg Innsbruck
Bild: Das Herz-Jesu-Bild in der Jesuitenkirche, 1767 in Rom nach dem Werk des Malers Pompeo Girolamo Battoni für unsere Kirche geschaffen.
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