Tagesimpuls aus der Jesuitenkirche

von Cyrille Causse SJ, Donnerstag, 19. März 2020

Symbol

Jedes Jahr, wenn die Fastenzeit beginnt, frage ich mich: Warum soll ich mich schon wieder an die schwierigen Erfahrungen des Volkes Israels und Jesu in der Wüste erinnern? Warum soll auch ich mit Entbehrungen in die Wüste eintreten und dort 40 Tage bleiben? Ist Gott nicht ein Gott, der mir seine Liebe umsonst schenkt? Genügt mein Verlangen nach Ihm nicht, um mich Ihm zu nähern?

„Quarantäne" kommt aus dem französischen Wort „quarante", das ist „vierzig". Im 14. Jahrhundert wurde eine Wartezeit von 40 Tagen für einlaufende Schiffe zur Abwehr der Pest eingeführt. Wenn ich jetzt meine eigene „Quarantäne" erfahre, wenn ich mich um meine Angehörigen sorge, scheinen meine sorgfältig ausgewählten Entbehrungen am Beginn der Fastenzeit lächerlich und vergeblich zu sein.

Wenn ich an die erkrankten Leute denke, an die Ärztinnen und Ärzte, die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, die sich voll Hingabe für die Patientinnen und Patienten einsetzen, wenn ich an die Verstorbenen und ihre Angehörigen denke, dann wird mir klar, worum es in der Fastenzeit wirklich geht: nicht darum, dass wir uns durch unsere eigenen Mühen Gott nähern, sondern dass Gott selbst uns in „unserer Wüste" und in unserer Armut trifft, um uns zu trösten und zu begleiten.

Cyrille Causse SJ, Jesuitenkolleg Innsbruck

Bild: Aloisius von Gonzaga SJ (1568-1591) pflegte zu seiner Zeit voll Hingabe pestkranke Menschen in Rom.

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