In den Geistlichen Übungen (Nr. 102) lädt Ignatius von Loyola ein, sich vorzustellen, wie die drei göttlichen Personen ... in ihrer Ewigkeit sich entschlossen, dass die zweite Person Mensch werde, um das Menschengeschlecht zu retten und wie sie, als die Fülle der Zeiten gekommen war, den heiligen Engel Gabriel zu unserer Herrin sandten. Der dreifaltige Gott schickt also Gabriel, um Maria zu sagen: Ich brauche dein Mitwirken, deine Hilfe, deinen Dienst. Gott bindet uns Menschen in seinen Plan ein, er fragt und wartet auf das Ja Marias, auf unser Ja.
Maria erschrickt beim Gruß des Engels. Sie ist über das Ansinnen Gottes höchst verwundert, ja ratlos. Sie fragt, wie das gehen soll? In einem durchaus heftigen Dialog mit dem Engel klärt sich ihre Situation, und sie ist bereit: Siehe, ich bin eine Dienerin (eine Magd) des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Wem von uns gelingt – zumindest fallweise – eine solche Antwort auf Gottes Zumutungen?
Auf dem Altarbild in der Marienkapelle der Jesuitenkirche in Innsbruck wird die Szene der Verkündigung einerseits wunderbar dargestellt. Andererseits denke ich mir: Wird Maria, besonders in der Vitrine, nicht zu sehr von uns entrückt? Dazu fällt mir ein Gedicht ein. Ein Dichter lässt Maria darüber klagen, dass sie im Lauf der Zeit unzählige Ehrentitel erhalten habe, am liebsten jedoch von der „Ehre der Altäre" herabsteigen und als einfache Dienerin in der Nähe der Menschen sein und mit ihnen gehen möchte, von der Krippe bis zum Kreuz, so wie sie es für ihren Sohn Jesus getan hat.
Richard Plaickner SJ, Kirchlicher Assistent der GCL-Österreich
Bild: Der Marienaltar mit dem Altarblatt der Verkündigungsszene sowie dem Glasschrein mit „Unserer lieben Frau von Foja".
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Jesuitenkirche Innsbruck