Tagesimpuls aus der Jesuitenkirche

von Hernán Rojas SJ, Freitag, 27. März 2020

Symbol

Aus dem Johannesevangelium (7, 1-2. 10. 25-27)

„In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. [...] Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. [...] Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt."

Im Evangelium wird Jesus in die Enge gedrängt. Zum einen muss er sich verstecken, denn man will ihn töten. Zum anderen meinen manche Leute zu wissen, wer er ist: „Von dem wissen wir, woher er stammt." Doch sie verkennen ihn. Auch wir sind in den letzten Wochen in die Enge gedrängt worden. Unser Alltagsraum ist kleiner geworden. Orte, Tätigkeiten und Personen, die wir gernhaben, sind zurzeit nicht mehr Teil unseres Alltags. Wir merken jetzt, dass wir die Weite in unserem Leben genießen.
Der Gott Israels liebt Freiheit und schafft Weite. Jakob bekennt: „Jetzt hat uns der Herr weiten Raum verschafft und wir sind im Land fruchtbar geworden." (Gen 26,22). Und der Psalmist erinnert sich: „Du hast mir weiten Raum geschaffen in meiner Bedrängnis." (Ps 4,2) In unserer jetzigen Erfahrung der Enge denke ich an Menschen, die durch Krieg und Armut in die Enge gedrängt sind. Werden sie bei uns weiten Raum finden? Ich denke an jene, die hier bei uns an den Rand gedrängt werden: Arme, Kranke, Gefangene, diskriminierte Gruppen... Mir fallen Leute ein, von denen ich schon zu wissen meine, wer sie sind und wie sie sein sollen. Kann ich ihnen – gerade in der jetzigen Enge – die Weite anbieten, selbst zu sagen, wer sie sind und sein wollen? So bereite ich mich auf die kommende Weite vor, die der Herr uns schenken wird: „Mach den Raum deines Zeltes weit, spann deine Zelttücher aus, ohne zu sparen! Mach deine Zeltseile lang und deine Zeltpflöcke fest! Denn nach rechts und links breitest du dich aus." (Jes 54,2)

Hernán Rojas SJ, Jesuitenkolleg Innsbruck

Bild: Enge und Weite - Tanzperformance der MK in der Jesuitenkirche.

 

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