Tagesimpuls aus der Jesuitenkirche

von Christian Marte SJ, Montag, 4. Mai 2020

Symbol

Operation am offenen Herzen

Frühjahr 2020. Die Situation jetzt ist kein Planspiel. Die Situation ist wirklich und heftig. Es geht um das Überleben einzelner Menschen – und es geht um das Überleben von Unternehmen und Institutionen. Es ist gleichsam eine Operation am offenen Herzen – eine Operation, die viele von uns noch nie durchgeführt haben.

Als Führungskräfte sind wir zuständig und können Entscheidungen nicht delegieren: in der Familie und in Unternehmen, in Vereinen und Behörden, in öffentlichen Institutionen und Kultur-Initiativen, in den Kirchen und in den Medien.
Wir tragen Verantwortung für andere Menschen, die uns niemand abnehmen kann.

Hier sind sechs Hinweise, die helfen können, mit der Situation umzugehen.

1. Zuversicht kommunizieren an alle Beteiligten: intern und extern.
Wir sind dran. Wir kümmern uns. Wir wissen aber auch noch nicht alle Schritte. Wir halten auf dem Laufenden.

2. Ruhig bleiben. Keine Panik-Aktionen. Langfristig denken. Sich erinnern: Wann hatten wir schon einmal eine sehr herausfordernde Situation? Was hat uns damals geholfen? Persönliche Auszeit nehmen, täglich: Stille, Gebet, Spaziergang.

3. Team suchen. Wir können das nicht alleine bewältigen. Mehr Treffen ansetzen. Regelmäßige Kommunikation. Es wird Emotionen geben, unvermeidlich. Eigene Emotionen aussprechen mit jemandem. Auch im Team braucht es offene Aussprache und Ermutigung.

4. System aufrecht erhalten. Wesentliche Grundfunktionen in der Organisation sicherstellen. Weglassen, was es jetzt nicht braucht.

5. System neu aufstellen. Chance für Restrukturierung nützen. Organisationsteile ohne Zukunftsperspektive abgeben oder schließen.
Intern neue Initiativen fördern, die mit dem Ursprungszweck der Organisation zu tun haben.

6. Fehlertoleranz neu einüben. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir ganz wenig wissen – trotz vieler neuer Informationen. Wir fahren auf Sicht. Wir werden Fehler machen. Wir kommen alle an unsere Grenzen und können momentan auch überfordert sein. Darum braucht es Nachsicht und Verständnis – anderen und auch sich selbst gegenüber.

Christian Marte SJ, Jesuitenkolleg Innsbruck

Bild: Operation am offenen Herzen - Ausschnitt aus dem Herz-Jesu-Bild in der Jesuitenkirche

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