Eine meiner Lieblingsstellen im Evangelium haben wir vor kurzem wieder gehört: Joh 20, 11-18, die Stelle im Garten, die von der Begegnung des Auferstandenen mit Maria von Magdala erzählt. Mich berührt diese mir längst vertraute Stelle immer wieder aufs Neue. Heuer habe ich versucht, mich in Maria hineinzudenken. Welche Gefühlsregungen sie in diesen Tagen durchgemacht haben muss. Ihr Suchen, ihr Weinen und Trauern, ihr Erschrecken und Erstaunen und dann das Erkennen. Im Moment, in dem sie beim Namen gerufen wird, in ihrem Innersten berührt - ein Feuerwerk der Gefühle!
Und doch muss sie ihren Impuls beherrschen, das Unbegreifliche mit Händen zu begreifen. Sie darf Jesus nicht festhalten, ihn nicht berühren. Trotzdem ist sie sich seiner neuen Wirklichkeit bewusst, sie glaubt.
Im heurigen Frühling geht vieles nicht seine gewohnten Wege. Fast täglich spüre ich diese Sehnsucht nach Begegnung. Das Nicht-Spüren- und Berühren-Dürfen macht mir zu schaffen. Mir fehlen vor allem die gemeinsamen Zeiten mit unseren Enkelkindern. Inzwischen sehen wir uns manchmal – mit Abstand! Ich darf sie nicht drücken, nicht streicheln, nicht trösten und mit ihnen herumtollen. Ich will von Maria von Magdala lernen. Ich will glauben, dass Begegnung irgendwann wieder passieren darf, dass wir geliebte Menschen wieder umarmen, berühren, spüren werden.
Verena Egger, Lektorin und Kommunionhelferin in der Jesuitenkirche
Bild: Sehnsucht nach Nähe und Berührung - Joachim mit Tochter Maria auf dem Arm am Ignatiusaltar.
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